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Solarthermie

Datum:       10.04.2008
aktualisiert: 07.02.2024

Samstag, 17. Februar 2024

 

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 Beispiel einer Solaranlage

Auszüge aus: Entwicklung der Solar- thermie in Deutschland
Herausgeber: C.A.R.M.E.N. e.V., Centrales Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk Schulgasse 18 · 94315 Straubing

Technik und Anwendung
Solarthermische Anlagen
, auch Solarthermieanlagen genannt, gewinnen mit Hilfe von Sonnenkollektoren aus der Sonneneinstrahlung Wärme, die meist für Brauch- und/oder Heizungswasser in Wohnbauten genutzt wird. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind die Kälteerzeugung, die solare Schwimmbadbeheizung, die Bereitstellung von Prozesswärme und die Stromerzeugung durch solarthermische Kraftwerke. Mittlerweile sind in Deutschland mehr als 21 Mio. m² Kollektorfläche installiert (BSWSolar 2020). Damit wurden 2019 mehr als 8,5 Mrd. kWh solare Wärme erzeugt, ein Großteil davon in Süddeutschland. Funktionsweise Bei Standard-Solarthermieanlagen im Gebäudebereich nehmen Solarkollektoren die einfallende Sonnenstrahlung auf und wandeln diese in Wärme um. Hierfür befindet sich im Kollektor ein Absorber aus Metall, der aufgrund seiner dunklen Beschichtung eine besonders hohe Absorption ermöglicht und eine erneute Abstrahlung weitestgehend verhindert. Im Absorber wiederum befindet sich ein Röhrensystem, gefüllt mit einem Wärmeträgermedium (meist Wasser mit Frostschutzmittel, seltener Luft), welches die gesammelte Wärme aufnimmt. Dieses wird dann zum Wärmespeicher befördert und erwärmt über einen Wärmeübertrager, auch Wärmetauscher genannt, das darin enthaltene Wasser. Die Wärme wird dort gespeichert bis sie für die Erwärmung des Trinkwassers oder zur Unterstützung der Heizung benötigt wird. Das abgekühlte Wärmeträgermedium, auch Solarflüssigkeit genannt, wird zum Kollektor zurückgepumpt. Solarthermieanlagen bieten die Möglichkeit, im Sommerhalbjahr die Trinkwassererwärmung vollständig zu übernehmen. Dadurch kann die Hauptheizung in den sonnenreichen Monaten abgeschaltet werden. In den übrigen Monaten findet durch die Kollektoren eine Vorwärmung des Wassers für die Heizungsanlage (z. B. Wärmepumpe, Pelletkessel) statt (siehe Abbildung 1).

Anlagenaufbau Der sogenannte Solarkreis enthält als wichtigste Komponente das Kollektorfeld inklusive der Verrohrung und der Umwälzpumpe. In diesem Kreislauf zirkuliert die Solarflüssigkeit zwischen Kollektor Wärmespeicher. Weitere wichtige Bestandteile der Anlage sind Armaturen und Einbauten zum Befüllen, Entleeren und Entlüften des Systems, der Wärmespeicher sowie Sicherheitseinrichtungen. Eine elektronische Regelung steuert die Umwälzpumpen für den optimierten Betrieb. Hierfür kommen Temperaturdifferenzregelungen zum Einsatz. Wenn der Temperatursensor am Kollektor eine höhere Temperatur als im Speicher misst, wird die Umwälzpumpe in Betrieb gesetzt.
Kollektortechnologien Unterschiedliche Anwendungsgebiete und Arbeitstemperaturen erfordern verschiedene Kollektortechnologien (siehe Tabelle 1).

Tab. 1: Anwendungsgebiete von verschiedenen Kollektortechnologien


Abb. 1: Qualitativer Verlauf des Wärmebedarfs und des Solarertrags im unsanierten Gebäudebestand

Abb. 2: Aufbau eines Flachkollektors

   Abb. 3: Schematische Darstellung eines Vakuumröhrenkollektor

Wärmespeicher Um das schwankende Energieangebot für die Deckung des Wärmebedarfs optimal nutzen zu können, muss das durch Solarenergie erwärmte Wasser gespeichert werden (siehe Abbildung 4).

 

Abb. 4: Wärmespeicher Nachheizkreis/Solarkreis

Trinkwasserspeicher
Trinkwasserspeicher sind emaillierte oder kunststoffbeschichtete Stahlspeicher, die häufig mit zwei eingebauten Wärmeübertragern ausgestattet sind, einem für den Solarkreis und einem weiteren für die Nachheizung durch eine zusätzliche Wärmeerzeugungsanlage .

Pufferspeicher Die in einem Pufferspeicher gespeicherte Wärme kann zur Heizungsunterstützung genutzt werden. Es wird kein Trinkwasser, sondern nur Heizungswasser gespeichert. Über ein Frischwassersystem mit einem integrierten Wärmeübertrager besteht jedoch die Möglichkeit, auch das Trinkwasser nach dem Durchlaufprinzip zu erwärmen. Dieses stellt das Warmwasser erst im Moment des Zapfvorgangs über einen externen Wärmeübertrager bereit. Auf diese Weise werden die Warmwasservolumina reduziert und die beim zuvor beschriebenen aktiven Legionellenschutz auftretenden Wärmeverluste minimiert.

Kombispeicher Kombispeicher vereinen die Funktion eines Trinkwasserspeichers mit der eines Pufferspeichers .

Saisonale Speicher
Mittels saisonaler Speicher können Überschüsse aus der Wärmeerzeugung des Sommers im Winter genutzt werden.

Latentwärmespeicher In Latentwärmespeichern wird der Wechsel des Aggregatzustands von Medien für die Speicherung von Wärme genutzt. Bei der Beladung eines Latentwärmespeichers wird ein sogenanntes Phasenwechselmaterial (PCM) geschmolzen (z. B. Paraffin oder Salzhydrate), das die beim Schmelzen gespeicherte Wärme beim erneuten Erstarren zum Feststoff wieder freigibt. Dieser Speichertyp zeichnet sich gegenüber üblichen Warmwasserspeichern durch eine höhere Wärmespeicherdichte und geringere

Eine interessante Variante der solaren Heizungsunterstützung ist die Kombination einer Wärmepumpe und einer Solarthermieanlage. Diese ermöglicht eine nahezu vollständige Wärmeversorgung mit Solar- und Umweltwärme. Über eine Erhöhung der Wärmequellentemperatur durch die Solarthermieanlage kann bei der Wärmepumpe eine höhere Effizienz erreicht werden. Dabei bestehen je nach Anwendungsgebiet (Warmwasserbereitstellung, Heizung) verschiedene Möglichkeiten der Kombination von beiden Erzeugungsanlagen. Als Hilfsenergie für die Wärmepumpe wird in der Regel Strom benötigt, der ebenfalls aus erneuerbaren Quellen stammen sollte.


Abb. 6: Solare Trinkwassererwärmung


Solare Heizung Um den überwiegenden Heizenergiebedarf durch Sonneneinstrahlung zu decken, muss nicht nur die Solarthermieanlage sehr groß ausgelegt werden. Es ist auch die Errichtung eines saisonalen Speichers nötig, um die Heizwärme vom Sommer für den Winter zu speichern. Bei Einfamilienhäusern werden Wärmespeicher mit einer Größe von 10 bis 40 m³ genutzt. Zudem ist eine gute Gebäudedämmung Voraussetzung für ein solches Konzept. Je nach Dämmstandard des Gebäudes lassen sich bis zu zwei Drittel des Wärmebedarfs wirtschaftlich decken. Höhere solare Deckungsgrade sind nur mit einem erheblichen Mehraufwand zu erreichen.

Installationsmöglichkeiten Die Sonnenkollektoren können je nach Einsatzort unterschiedlich installiert werden: • Dachmontage • Aufdachmontage • Indachmontage (dachintegrierte Kollektoren) • Flachdachmontage • Fassadenmontage • freistehende Montage neben Gebäuden Die Kollektoren sollten nach Möglichkeit nach Süden ausgerichtet sein, um so die intensive Sonneneinstrahlung in der Mittagszeit nutzen zu können.


Abb. 7: Exemplarischer Verlauf des solaren Deckungsgrades bei Solarthermieanlagen zur Heizungsunterstützung vor und nach einer energetischen Optimierung der Gebäudehülle bei gleichbleibender Solarthermieanlage

Der Neigungswinkel der Kollektoren sollte für Anlagen zur Trinkwassererwärmung bei 30 bis 40 ° liegen, für heizungsunterstützende Anlagen bei 45 bis 60 °. Weicht die Aufstellung davon ab, reduziert sich der jährlich nutzbare Gesamtertrag. Auch bei Flachdächern können durch eine Aufständerung die notwendigen Neigungswinkel realisiert werden. Bei Bestandsgebäuden lohnt sich eine Nachrüstung insbesondere dann, wenn eine Modernisierung der Heizung oder eine Dachsanierung ansteht, da die Durchführung von mehreren Umbauarbeiten in einem Zuge Kosten sparen kann. Zusätzlich gilt es zu bedenken, dass die zur Verfügung stehende Dachfläche ebenfalls für eine Photovoltaik-Anlage, die Strom produziert, verwendet werden kann. Seitdem die Kosten für Photovoltaik-Anlagen stark gesunken sind, können diese in Konkurrenz zur Solarthermie stehen. Abhilfe können sogenannte PVT-Kollektoren schaffen, die beide Technologien in einem Kollektor vereinen.

Kosten:
Die spezifischen Kosten liegen für Flachkollektoren bei ca. 200 bis 350 €/m², für Vakuumröhrenkollektoren bei ungefähr 400 bis 600 €/m². Eine durchschnittlich ausgestattete Warmwasseranlage für einen 4-Personenhaushalt mit einer Kollektorfläche zwischen 6 bis 8 m² kostet im Komplettpaket, je nach Anbieter, rund 3.000 bis 8.000 €. Bei Kombianlagen zur Heizungsunterstützung entstehen je nach Größe in der Regel Kosten von 6.000 bis 12.000 €. Neben den Investitionskosten bzw. den daraus resultierenden kapitalgebundenen Kosten fallen bei Privatgebäuden nur geringe laufende Kosten für Betrieb und Instandhaltung von etwa 100 bis 200 € pro Jahr an.

Wartung Eine Überprüfung und Wartung alle ein bis zwei Jahre ist empfehlenswert.

Entsorgung Die Entsorgung der Kollektoren ist teilweise über den Installateur oder Hersteller möglich. In manchen Fällen können die Kollektoren über den kommunalen Wertstoffhof entsorgt werden. Zu beachten ist, dass Frostschutzmittel i. d. R. über die Problemmüllsammlung zu entsorgen sind.

Frei gestaltet nach Auszügen aus der Broschüre von C.A.R.M.E.N. e.V., das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und EnergieNetzwerk.
Orginal Darstellung : 
https://www.energieatlas.bayern.de/thema_sonne/solarthermie

 

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